Vortrag für alle True-Crime Fans: Mit Maden, Algen und Pollen auf Verbrecherjagd!
Uhr
Im Weidig 5
63785 Obernburg
Zu Recht steht die Analyse menschlicher DNA im Fokus vieler Medienberichte, Kriminalfilme oder bei
Aktenzeichen XY: Dem Verbrechen auf der Spur mit Hilfe der Molekularbiologie, die in den letzten Jahren
wahre Quantensprünge vollzogen hat. Oft gerät dabei ins Hintertreffen, dass es auch nicht-menschliche
Spuren gibt, die erkannt, gesichert und analysiert werden müssen. Naturkundliche Spuren führen
tatsächlich noch immer eine Art Orchideen-Dasein, auch in den forensischen Wissenschaften – doch das
scheint sich zu ändern.
Prof. Dr. phil. nat. Jens Amendt wird sein Augenmerk auf die Spuren am forensischen Tellerrand richten –
Pollen, die nicht nur Allergien auslösen können, sondern dem Experten verraten, wann der Mensch das
letzte Mal geatmet hat. Fliegenmaden, die den Todeszeitpunkt eines Körpers genau datieren, ungeachtet
seines fortgeschrittenen Verwesungszustandes. Algen, die zeigen, dass ein Mensch nicht ertrunken ist,
sondern schon tot ins Wasser geworfen wurde. Oder winzige Blattfragmente, und hier kommt dann doch
die Molekularbiologie ins Spiel, die einen Tatverdächtigen mit einem Tatort in Verbindung bringen, obwohl
der dort „nie gewesen sein will“.
Der Vortrag zeigt, wie das alles funktioniert, aber auch, was (noch) nicht geht: Die Natur macht eben
manchmal doch, was sie will und nicht immer sind die Verhältnisse so eindeutig, wie bei dem genetischen
Fingerabdruck eines Menschen, der mit fast hundertprozentiger Sicherheit der Polizei verrät, dass Herr X
seine DNA am Mordopfer zurückgelassen hat… Deswegen herrscht noch viel Forschungsbedarf und auch
darüber muss geredet werden: Brauchen wir eine „Body Farm“ in Deutschland, eine Einrichtung, in der an
menschlichen Leichen geforscht und experimentiert wird?
Wir freuen uns auf Ihr Kommen. Der Eintritt ist kostenlos.
Tickets sind ausschließlich unter www.wri-obernburg.de erhältlich